• Gesundheit | Handlungsfeld Fachkräfte

"Positiver und negativer Stress" und "Ressourcen durch Achtsamkeit"

  • Meldungstyp Sprechblase
  • Erscheinungsdatum 02. Juli 2024

Die Sprechblasen erklären Grundbegriffe der Gesundheitsförderung im Audioformat: Stress ist eine Herausforderung im Berufsalltag pädagogischer Fachkräfte und Achtsamkeit eine Ressource, die Fachkräfte nutzen können, um ihre Gesundheit zu schützen.

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Positiver und negativer Stress

Positiver und negativer Stress Peter Franzkowiak und Alexa Franke betonen, dass Stress nicht per se existiert, sondern „nur das [ist], was von einer Person als solcher bewertet wird. Stress ist durch die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt gekennzeichnet und bedeutet für eine Person, dass sie etwas in ihrer Umwelt als bedeutsam für ihr Befinden bewertet, dass etwas sie herausfordert und Anforderungen stellt, sie zur Bewältigung nötigt. Der Stress wird umso größer sein, je mehr die Bewältigungsmöglichkeiten der Person beansprucht oder sogar überfordert werden“ (Franzkowiak/Franke 2018, S. 966). 

Weil Stress erst durch die Einordnung bzw. Bewertung des Individuums entsteht, kann er „sowohl negative als auch positive Seiten haben. Positiver Stress wird oft als ‚Eu-Stress‘ bezeichnet. Er wird als Herausforderung empfunden und motiviert zum aktiven, gestaltenden Handeln. Gesundheitsbelastender negativer Stress wirkt hingegen als ‚Dis-Stress‘. Er wird als belastender Konflikt empfunden, ruft negative Gefühle wie Angst und Hilflosigkeit hervor und führt zu Handlungsverhinderung bzw. Ausweichverhalten. Dass Stress durchaus positive Auswirkungen haben kann, betonen insbesondere neue psychologische Ansätze sowie die Salutogenetische Perspektive“ (ebd., S. 964).

Die Entwicklung einer „Kultur der Achtsamkeit“ wird als Handlungsziel von Organisationen u. a. für die Begegnung mit und Gestaltung von Vielfalt beschrieben (Altgeld 2018, S. 60). Selbstfürsorge definieren Claudia Orellana und Stefan Schmidt nach Luise Reddemann „als liebevollen, wertschätzenden, achtsamen und mitfühlenden Umgang mit sich selbst. (…) [Hierbei] spielt das Ernstnehmen der eigenen Bedürfnisse eine zentrale Rolle. Selbstfürsorge geht dabei weit über das reine Anwenden von Bewältigungsstrategien hinaus. So handelt es sich (…) vielmehr um eine Haltung der Freude daran, sich selbst zu unterstützen“ (Orellana/ Schmidt 2015, S. 43; Reddemann 2003).

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Positiver und negativer Stress

Deutsches Jugendinstitut/Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (Hrsg.) (2020): Gesundheitsförderung in Kitas. Grundlagen für die kompetenzorientierte Weiterbildung. WiFF Wegweiser Weiterbildung, Band 14. München, S. 64

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Ressourcen durch Achtsamkeit

Achtsamkeit bedeutet, die Aufmerksamkeit bewusst und auf eine nicht wertende Weise auf das zu richten, was ich gerade tue oder wahrnehme (Vogel 2020, S. 35; Orellana/ Schmidt 2015, S. 41). „Eine solche von Akzeptanz und Präsenz geprägte Grundhaltung kann auf alle Erlebensbereiche angewendet werden. Dies [sic!] sind das sinnliche Erleben der Außenwelt, aber auch die vielfältigen Aspekte des Selbsterlebens. So kann man achtsam den eigenen Körper beobachten, die eigenen Gefühle oder sogar die eigene Gedankentätigkeit. Um diese Haltung regelmäßig und gewinnbringend im Alltag anwenden zu können, bedarf es einer regelmäßigen Übung“ (Orellana/Schmidt 2015, S. 41). Beispiele für Methoden, die Achtsamkeit unterstützen und schulen, sind „Übungen zur Körperachtsamkeit, Atem-Achtsamkeit und Gehmeditation“ (ebd., S. 44). 

Die Entwicklung einer „Kultur der Achtsamkeit“ wird als Handlungsziel von Organisationen u. a. für die Begegnung mit und Gestaltung von Vielfalt beschrieben (Altgeld 2018, S. 60). Selbstfürsorge definieren Claudia Orellana und Stefan Schmidt nach Luise Reddemann „als liebevollen, wertschätzenden, achtsamen und mitfühlenden Umgang mit sich selbst. (…) [Hierbei] spielt das Ernstnehmen der eigenen Bedürfnisse eine zentrale Rolle. Selbstfürsorge geht dabei weit über das reine Anwenden von Bewältigungsstrategien hinaus. So handelt es sich (…) vielmehr um eine Haltung der Freude daran, sich selbst zu unterstützen“ (Orellana/ Schmidt 2015, S. 43; Reddemann 2003).

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Ressourcen durch Achtsamkeit

Quelle: Deutsches Jugendinstitut/Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (Hrsg.) (2020): Gesundheitsförderung in Kitas. Grundlagen für die kompetenzorientierte Weiterbildung. WiFF Wegweiser Weiterbildung, Band 14. München, S. 66

Wie können die Sprechblasen in der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften eingesetzt werden?

Reflexion und Weiterentwicklung

Die Sprechblasen können zur Reflexion des Wissens der Fachkräfte in unterschiedlichen Settings genutzt werden, bspw. um das eigene Wissen, nebenher im Kita-Alltag aufzufrischen oder zu überprüfen oder als Gesprächs- und Diskussionsgrundlage in Teams oder Aus- und Weiterbildungssituationen.

Praxisbeispiele und Anwendungsübungen

In der Kombination mit anderen Sprechblasen, können sie methodisch für Gruppenarbeiten verwendet werden, z.B. indem einzelne Personen oder Gruppen sich mit jeweils einer Sprechblase auseinandersetzen und anschließend mit der Gruppe ihr Wissen teilen.

Download und Literatur

Sprechblasen sind Audiodateien, die Grundbegriffe aus dem WiFF Wegweiser “Gesundheitsförderung in Kitas” im knappen Hörformat erklären. Ziel ist die Vermittlung von wissenschaftlichen Inhalten in einem nicht-schriftlichen Format. Ebenso möglich - und sinnvoll ist die Nutzung der Sprechblasen für methodisches Arbeiten. 

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